Altena. Was macht Europa? Gurkenkrümmungsverordnungen? Glühbirnen-Verbote? Macht Europa Sinn? Kommt jede Nation allein besser zurecht oder soll Europa einheitlicher werden? Wirtschaft, Währung, Werte: Themen gibt es genug für die Podiumsdiskussion zur EU-Wahl am Mittwoch, 15. Mai, ab 19 Uhr im katholischen Pfarrheim an der Lindenstraße. Die Kolpingsfamilie Altena und die Katholische Pfarrgemeinde St. Matthäus laden ein, über Europa zu reden.

1380 Deutsche bewerben sich um eines der 96 deutschen Mandat. Wer ins neue EU-Parlament einzieht, darüber entscheiden die Wähler in der Bundesrepublik am Sonntag, 26. Mai. Vorher stellen sich fünf Kandidatinnen und Kandidaten den Fragen im katholischen Pfarrheim: Dr. Peter Liese (53, CDU) und Birgit Sippel (59, SPD) gehören dem aktuellen EU-Parlament an. Beide leben im Hochsauerlandkreis (Brilon bzw. Arnsberg) und treffen sich derzeit häufiger auf diversen Diskussionsveranstaltungen. Jan Ovelgönne (43) tritt für Bündnis90/Grüne an und lebt ebenfalls in Arnsberg. Die FDP hat umgeplant und schickt nun den Siegener Gudio Müller (45) aufs Podium in die Burgstadt. Martin Schiller (50) spricht für die AfD und hat als Münsteraner den weitesten Anfahrtsweg nach Altena. Ohne selbst zu kandidieren, wird der Lüdenscheider Michael Thomas Lienkämper (54) Die Linke vertreten.


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Manche Parteien verkaufen ihren Kandidaten als „Kandidat für Südwestfalen“ oder „für den Märkischen Kreis“. Doch eigentlich gibt es diesmal keine „Direktkandidaten“ für einen örtlichen Wahlbezirk, im Gegensatz zu Landtags- oder Bundestagswahlen. Am 26. Mai stehen nur Listen zur Wahl. Je nachdem, wie viele Stimmen eine Partei landes- oder bundesweit bekommt, desto weiter greift die Liste. Dennoch stehen die Teilnehmer der Podiumsdiskussion für die Positionen ihrer Parteien ein. Und die könnten an einigen Stellen nicht konträrer sein.

Der Abend wird moderiert von dem Vorsitzenden der Altenaer Kolpingsfamilie, Stefan Kemper, und dem Journalisten Christof Hüls. Sie wollen von den Kandidaten erfahren, wie sie sich Europa in den kommenden Jahren vorstellen und was sie über Währung, Wirtschaft und Werte in der EU denken. Je praktischer es die Politiker machen, desto besser.

Denn Europa lockt nicht viele an die Urnen. Vor fünf Jahren stimmten in Altena gerade 38,7 Prozent mit ab. Katholische und Evangelische Kirchen rufen genauso zur Teilnahme an der Wahl auf wie Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Handelskammern, Bauernverband oder Naturschutzbund. Wohin Desinteresse führen kann, zeigen gerade die Briten: Viele vor allem junge Angelsachsen fühlen sich überrumpelt vom knappen Mehrheitsvotum für einen „Brexit“. Plötzlich merken sie, was der Austritt ihres Landes aus der EU für ihr Leben bedeutet. Andererseits sehnen sich Briten danach, im Königreich wieder selbst zu bestimmen, statt sich aus Brüssel „bevormunden zu lassen“ – ein Vorbild auch für andere EU-Mitglieder?

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