Hemer. . Der Respekt vor dem herannahenden Tief war am Donnerstag groß: Dann aber hat „Egon“ auf Hemeraner Stadtgebiet für weit weniger Chaos gesorgt als befürchtet. Und das Wichtigste ist, dass nach Informationen der Heimatzeitung niemand durch den Wintereinbruch verletzt worden ist.

Der Respekt vor dem herannahenden Tief war am Donnerstag groß: Dann aber hat „Egon“ auf Hemeraner Stadtgebiet für weit weniger Chaos gesorgt als befürchtet. Und das Wichtigste ist, dass nach Informationen der Heimatzeitung niemand durch den Wintereinbruch verletzt worden ist.

Die Polizei weiß nur von einem einzigen Verkehrsunfall zu berichten, der allerdings für Sachschaden von rund 10 000 Euro sorgte. Gegen 5.15 Uhr geriet ein 21-jähriger Autofahrer, der auf der Ihmerter Straße in Richtung Bredenbruch unterwegs war, in Höhe der Ostfeldstraße mit einem Rad seines Wagens gegen den rechten Bordstein. Das Fahrzeug geriet dadurch außer Kontrolle,rutschte auf der glatten Straße in den Gegenverkehr und kollidierte mit dem Auto einer 25-jährigen Frau.

Hemers Polizeichef Jürgen Pretzlaff lobte die Umsicht der Autofahrer, die sicherlich auch ein Grund dafür gewesen ist, dass nicht mehr passiert ist. „Die Warnungen vor den möglichen Folgen sind offenbar auf fruchtbaren Boden gefallen. Viele Menschen waren, die morgen nicht unbedingt los mussten, waren offensichtlich so vernünftig, zu Hause zu bleiben.

Auch die Feuerwehr hatte keine durch das Wetter bedingten Einsätze zu verzeichnen. Und Einsätze von Rettungswagen und Notarzt bei medizinischen Notfällen wurde ebenfalls nicht beeinträchtigt. Bei der MVG fielen vor allem im südlichen Kreisgebiet ab den frühen Morgenstunden zahlreiche Linien aus und auch aus Hemers Nachbarstädten Menden und Balve wurde mehrere Störungen gemeldet und es konnten zwischenzeitlich manche Haltestellen nicht angefahren. In Hemer selbst lief alles fahrplanmäßg, es kam lediglich zu geringfügigen Verspätungen.

Opfer der widrigen Verkehrsverhältnisse aber auch seiner mangelnden Ortskenntnisse sowie schlechter Ratschläge ist am späten Vormittag der Fahrer eines holländischen Sattelzuges geworden. Es war zu einer Firma in Stephanopel gefahren, um dort Ware aufzunehmen. Weil die Fracht aber noch nicht verladefertig war, hatten Mitarbeiter der Firma empfohlen, schon einmal weiter oben im Tal zu wenden. Die letzte Möglichkeit für ein Wendemanöver in Ispei hatte der Niederländer aber verpasst und war mit seinem Truck immer weiter ins immer enger werdende Tal hinaufgefahren bis er schließlich erkannte, dass ihm nur noch der Rückzug blieb.

Zwei Kilometer hatte er bereits erfolgreich zurückgesetzt, als es in der S-Kurve in Heppingsen doch passierte: Der Sattelzug rutschte von der Fahrbahn und blieb auf der Bankette hängen. Alle Versuche des Fahrers, sich selbst zu befreien, scheiterten. Und so blieb der dazu gerufenen Polizei nichts anderes übrig, als das Iserlohner Bergungsunternehmen Ganswind in Marsch zu setzen.

Manfred Ganswind rückte auch schnell mit einem Mitarbeiter und einem Bergefahrzeug an. Allerdings führte der Versuch, den Sattelzug von hinten aus dem Schlamassel zu ziehen, weil dessen Zugmaschine vorn mit der Vorderachse aufgesetzt hatte. Ganswind musste also umkehren und über Ihmert von der anderen Seite zur Einsatzstelle fahren. Dort war es schließlich kein Problem, die Zugmaschine etwas hoch- und dann den gesamten Truck wieder auf die Straße zu ziehen. Von dort ging es für den Holländer aus eigener Kraft noch ein paar Hundert Meter rückwärts bis zu einer Wendemöglichkeit.

Insgesamt war die Talstraße für rund drei Stunden für den dort zum Glück geringen Durchgangsverkehr gesperrt.